Gehorsam als Lernziel, Konsum als Lebensziel – die wahre Agenda hinter Bildung

Folgendes Zitat hat mich inspiriert, diesen Beitrag zu schreiben:

„ … Ausbildungssysteme sind nicht entwickelt worden, um echtes Wissen zu vermitteln, sondern um das Volk dem Willen der Herrschenden gefügig zu machen. Ohne ein raffiniertes Täuschungssystem in den Schulen wäre es unmöglich, den Schein der Demokratie zu wahren … Es ist nicht erwünscht, daß der normale Bürger selbständig denkt, weil man der Auffassung ist, daß Leute, die selbständig denken, schwer zu handhaben sind. Nur die Eliten sollen denken, der Rest soll gehorchen oder den Führern folgen, wie eine Hammelherde. Diese Doktrin hat, auch in Demokratien, alle staatlichen Erziehungssysteme von Grund auf verdorben.“

– Bertrand Russell, Free Thought and Official Propaganda, 1922.

Dieses Zitat ist über hundert Jahre alt – und wirkt heute aktueller denn je. Russell benennt, was viele ahnen, aber nur wenige in Worte fassen: Bildungssysteme sind keine neutralen Orte der Erkenntnis. Sie sind Instrumente. Werkzeuge, um Menschen zu formen, zu steuern und verfügbar zu machen. 

Die entscheidende Frage lautet: Wie konnte es so weit kommen, dass Bildung, ursprünglich gedacht als Entfaltung der Persönlichkeit, zu einem System der Anpassung verkam?

Eine Antwort darauf gibt ein schmales, aber brisantes Buch: Die Leipzig Connection von Paolo Lionni und Lance Klass. Es erzählt die Geschichte von Wilhelm Wundt, dem Begründer der experimentellen Psychologie, und davon, wie seine Ideen über seine Schüler und Stiftungen um die Welt gingen – bis hinein in unsere Klassenzimmer. Leipzig wurde zum Exportschlager. Aus dem Ideal Humboldts, freie Persönlichkeiten zu bilden, wurde ein System, das gehorsame Arbeiter – und später steuerbare Konsumenten – hervorbrachte.

Wie und wo ich auf das Zitat und Buch aufmerksam wurde, beschreibe ich am Ende des Beitrags.

Vom Humboldt’schen Ideal zur Wundt’schen Tradition

Um den Bruch zu verstehen, lohnt ein Blick zurück. Die deutsche Tradition der Bildung war von Beginn an stark zweckgebunden: Sie diente in erster Linie der Disziplinierung der Bevölkerung und der Vorbereitung auf Militär und Staatsdienst. Bildung war Instrument der Macht – nicht Weg zur Freiheit.

Wilhelm von Humboldt versuchte Anfang des 19. Jahrhunderts, diesem Muster ein anderes Ideal entgegenzustellen. Er sah in Bildung keinen äußeren Zweck, keine Vorbereitung auf Beruf oder gesellschaftliche Nützlichkeit. Für ihn war sie Selbstzweck – der Weg zur Freiheit. Bildung sollte die Kräfte des Individuums entfalten, Urteilskraft fördern, Kreativität freisetzen. Ein gebildeter Mensch war jemand, der in Resonanz mit sich selbst und der Welt steht, nicht jemand, der sich reibungslos in ein System fügt.

Doch Humboldts Ideal blieb Episode. Der Grund hierfür findet sich bei Wilhelm Wundt, der 1879 in Leipzig das erste Institut für experimentelle Psychologie gründete. Er machte aus der Psychologie eine naturwissenschaftliche Disziplin – und strich dabei alles, was nicht messbar war. Die Seele, das Bewusstsein, die innere Freiheit: all das verschwand aus dem wissenschaftlichen Vokabular. Der Mensch wurde zur Maschine aus Reizen und Reaktionen. Was in der Philosophie als lebendige Selbstentfaltung gedacht war, verwandelte sich in ein Programm der Konditionierung.

Von Leipzig aus verbreitete sich dieses Denken wie ein Lauffeuer. Studenten aus aller Welt pilgerten nach Sachsen, um bei Wundt zu studieren. Viele von ihnen gingen in die USA, wo die Industrialisierung nach angepassten Arbeitskräften verlangte. Dort verbanden sich Wundts Theorien mit dem Pragmatismus eines John Dewey und der finanziellen Macht von Stiftungen wie Rockefeller und Carnegie. Heraus kam ein Bildungssystem, das nicht mehr fragte, was ein Mensch werden will – sondern was Wirtschaft und Staat aus ihm brauchen.

Mit der Industrialisierung und der wissenschaftlichen Legitimation durch Wilhelm Wundt wurde Humboldts Ideal verdrängt. Was als Hoffnung auf Freiheit begonnen hatte, wich einem System, das den Menschen nicht befreien, sondern funktionalisieren sollte

Die Rolle des Geldes – Finanzierung durch Eliten

Dass sich die Wundt’sche Tradition so schnell und flächendeckend durchsetzen konnte, war kein Zufall. Ideen allein verändern keine Gesellschaft – sie brauchen Kapital, Strukturen und Netzwerke. Genau hier traten die großen Stiftungen der amerikanischen Industriellen auf den Plan.

Allen voran die Rockefeller Foundation und die Carnegie Foundation. Sie investierten enorme Summen in den Ausbau pädagogischer Fakultäten und Lehrerbildungsstätten. Besonders das Teachers College an der Columbia University in New York wurde zu einer Drehscheibe für die neuen Lehrmethoden. Wer dort studierte, trug das Wundt’sche Menschenbild in die Klassenzimmer Amerikas – und von dort in die ganze Welt.

Die Logik dahinter war ebenso einfach wie wirkungsvoll: Ein einheitliches Bildungssystem formt einheitliche Bürger. Es produziert Menschen, die pünktlich sind, Befehle befolgen, Prüfungen bestehen und sich in Hierarchien einfügen. Eigenschaften, die für die Industriegesellschaft überlebenswichtig waren – und für politische Herrschaft äußerst bequem.

John D. Rockefeller brachte es auf den Punkt: „I don’t want a nation of thinkers. I want a nation of workers.“ Freie Geister waren nicht gefragt, sondern funktionierende Zahnräder. Bildung wurde so vom Instrument der Befreiung zum Werkzeug der Anpassung.

Tragik der Wissenschaft

Wilhelm Wundt wollte die Psychologie aus dem Schatten der Spekulation befreien. Er träumte davon, sie auf den festen Boden der Naturwissenschaft zu stellen – messbar, überprüfbar, nachvollziehbar. Doch genau diese Reduktion wurde ihr Schicksal.

Was als ehrgeiziges Forschungsprogramm begann, verwandelte sich in das perfekte Werkzeug für Machtinteressen. Die Eliten mussten nichts Neues erfinden – sie mussten nur zugreifen. Ab diesem Moment flossen Forschungsgelder gezielt dorthin, wo neue Methoden der Steuerung entwickelt wurden: in die Ausbildungssysteme für Lehrer, in die Entwicklung von Lehrplänen, in die Etablierung ganzer Fakultäten. Universitäre Forschung wurde so zum Vehikel ökonomischer und politischer Ziele – damals wie heute.

Eine tragische Ironie: Die Geburt der modernen Psychologie fiel zusammen mit ihrer Instrumentalisierung. Aus dem Ideal, den Menschen besser zu verstehen, wurde die Praxis, ihn berechenbar zu machen.

Förderung und Austrocknung – Geld als unsichtbares Steuerungsinstrument

Ideen benötigen Aufmerksamkeit und Kapital, um sich durchzusetzen. Entscheidend ist daher, welche Ideen finanziert und welche ausgehungert werden. Genau darin liegt die unsichtbare Macht der Eliten.

In den USA war es das General Education Board, gegründet und finanziert von John D. Rockefeller, das die Weichen stellte. Universitäten, die moderne, „wissenschaftliche“ Pädagogik übernahmen, erhielten großzügige Mittel. Ganze Fakultäten konnten so aufgebaut werden. Wer dagegen am klassischen, humanistischen Ideal festhielt, ging leer aus – oder verlor bestehende Unterstützung. Der Anpassungsdruck war gewaltig: Wer überleben wollte, musste das neue Paradigma übernehmen.

Das Prinzip war simpel: Fördern und Austrocknen. Fördergelder flossen in die gewünschte Richtung, während andere Ansätze langsam verdorrten. So veränderte sich die Bildungslandschaft nicht durch offene Debatten, sondern durch die stille, aber unbarmherzige Logik des Geldes.

Damit wurde das humboldtsche Ideal nicht widerlegt – es wurde schlicht ökonomisch unmöglich gemacht. Bildung folgte fortan nicht mehr dem Geist, sondern den Kapitalströmen, die den Geist in Bahnen lenkten.

Erstes Ziel: Der steuerbare Bürger

Die vielleicht wichtigste Funktion des neuen Bildungssystems war politischer Natur. Schon lange vor Wundt erkannten Herrscher, dass Schulen nicht nur Wissen vermitteln, sondern vor allem Gehorsam einüben. Bereits die preußische Schulpflicht unter Friedrich Wilhelm I. diente weniger der Aufklärung als der Disziplinierung: Kinder sollten pünktlich sein, Regeln befolgen und Autoritäten respektieren – Tugenden, die für Armee und Staat unentbehrlich waren. Bildung war also schon früh ein Instrument der Steuerung.

Doch mit Wilhelm Wundt wurde dieses alte Muster auf eine neue Stufe gehoben. Seine Reduktion des Menschen auf Reiz und Reaktion machte die Schule endgültig zum Labor für Disziplin. Stundenpläne, Glockenzeichen, Prüfungen und Noten – all das trainiert nicht nur Fähigkeiten, sondern vor allem Unterordnung: zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, Anweisungen befolgen, Belohnungen annehmen, Strafen vermeiden.

Für Regierungen war dies Gold wert. Eine Bevölkerung, die gelernt hat, Autoritäten unhinterfragt zu akzeptieren, ist leichter zu steuern – ob im Kaiserreich, in der Weimarer Republik oder in modernen Demokratien. Der Schein der Freiheit bleibt gewahrt, doch im Inneren ist die Anpassung längst verinnerlicht. Bertrand Russells Warnung von 1922 beschreibt genau diesen Mechanismus: Ohne ein „raffiniertes Täuschungssystem in den Schulen“ wäre es unmöglich, den Schein demokratischer Partizipation aufrechtzuerhalten.

Damit wurde Bildung zum politischen Werkzeug. Nicht mehr die Frage „Wer will ich werden?“ bestimmte das Lernen, sondern die ungeschriebene Maxime: „Wie werde ich für das System nützlich?“ Aus freien Bürgern sollten verlässliche Untertanen werden – diszipliniert, berechenbar, loyal.

Vom freien Bürger zum gesteuerten Konsumenten

Die Transformation reicht tiefer, als es auf den ersten Blick scheint. Aus dem Ideal des freien Bürgers ist ein Menschentyp entstanden, der nicht nur politisch lenkbar, sondern auch ökonomisch verwertbar ist.

Ein zentrales Element dabei ist die Verschiebung von Werten: Für viele Menschen ist Konsum heute wichtiger geworden als Familie. Status, Glück und Anerkennung scheinen eher im Besitz von Dingen zu liegen als in Bindungen zu Menschen. Das hat konkrete Folgen: Kinder werden immer früher in Betreuungseinrichtungen gegeben, damit beide Elternteile arbeiten – nicht nur aus Notwendigkeit, sondern auch, um den Lebensstil des Konsums zu finanzieren.

Damit verändert sich das Fundament frühkindlicher Entwicklung. Bindung, Vertrauen und emotionale Sicherheit treten in den Hintergrund, während Fremdbetreuung, Struktur und Anpassung in den Vordergrund rücken. Was als „frühe Förderung“ etikettiert wird, ist oft eine frühe Einübung in Steuerbarkeit. Denn Kinder, die Bindungsdefizite erleben, suchen später Ersatz in äußeren Belohnungen – Anerkennung durch Noten, Status durch Besitz, Identität durch Zugehörigkeit zu Konsummustern.

So schließt sich der Kreis: Ein Bildungssystem, das Anpassung trainiert, trifft auf eine Gesellschaft, die Bindung durch Konsum ersetzt. Das Ergebnis ist ein Mensch, der sich als frei empfindet, tatsächlich aber gesteuert wird – durch Erwartungen, Werbung und den Drang nach Zugehörigkeit. Aus dem freien Bürger wird der gesteuerte Konsument.

Der doppelte Nutzen für die Finanzelite

Für die großen Stiftungen war Bildung ein ideales Werkzeug, weil sie gleich zwei zentrale Ziele zugleich bediente.

Politisch eröffnete Bildung subtile Einflussmöglichkeiten. Wer die Ausbildung von Lehrern und die Inhalte der Lehrpläne finanzierte, prägte ganze Generationen – ohne je gewählt worden zu sein. Rockefeller, Carnegie und andere Industriebarone konnten sich so nicht nur als Wohltäter inszenieren, sondern auch ihren Einfluss auf Regierungen und Gesellschaft massiv ausweiten.

Ökonomisch lieferte sie, was die Industriegesellschaft brauchte: Millionen disziplinierter Arbeitskräfte, die pünktlich, gehorsam und belastbar waren – und zugleich konsumfreudige Bürger, die immer neue Produkte kauften. Schule wurde so zur Kaderschmiede für Fabriken und zum Nährboden für Märkte.

In dieser Allianz aus Kapital und Politik wurde Bildung zur Brücke: Sie schuf Menschen, die für das System funktionierten – als loyale Bürger und als brave Konsumenten. Der Nutzen für die Finanzelite war damit doppelt: ökonomische Gewinne und politischer Einfluss.

Wer nun glaubt, dieser Einfluss der Finanzeliten gehöre der Vergangenheit an, irrt. Das Muster hat sich nur modernisiert. Heute sind es internationale Stiftungen, Tech-Konzerne und globale NGOs, die Bildungsprogramme finanzieren und damit Inhalte und Werte prägen.

Digitalkonzerne stellen Schulen kostenlose Software zur Verfügung und sichern sich damit den Zugang zu Daten, Gewohnheiten und Lernverhalten der Kinder. Stiftungen entwickeln ganze Curricula zu Themen wie Nachhaltigkeit, Globalisierung oder Diversity – Inhalte, die längst nicht neutral sind, sondern Weltbilder transportieren, die vor allem den Interessen von Politik und Finanzeliten dienen. Der angebliche Nutzen für die Bevölkerung ist dabei meist nur vorgeschoben – ein pädagogisch verpackter Schein, der selten hinterfragt, aber bereitwillig übernommen wird.

Wie schon vor hundert Jahren gilt: Wer Bildung finanziert, prägt die Köpfe. Der doppelte Nutzen bleibt bestehen – wirtschaftlich in Form von Konsum und Daten, politisch durch die Steuerung gesellschaftlicher Narrative.

Das stille Drehbuch hat also nicht aufgehört, sondern nur seine Form gewechselt. Die Bühne ist global geworden, die Mechanismen subtiler – die Logik jedoch bleibt die gleiche.

Gesellschaftliche und persönliche Konsequenzen

Das Zusammenspiel von Bildung, Politik und Ökonomie hat über Generationen eine Gesellschaft hervorgebracht, die sich selbst als frei betrachtet – und doch in weiten Teilen gesteuert ist. Schulen haben gelernt, Bürger zu disziplinieren; Werbung und Medien haben gelernt, Konsumenten zu programmieren. Das Ergebnis ist ein Menschentyp, der kaum mehr zwischen eigenen Wünschen und fremden Vorgaben unterscheiden kann.

Gesellschaftlich zeigt sich das in einer Kultur der Anpassung: Wer widerspricht, gilt als schwierig; wer sich fügt, wird belohnt. So verfestigen sich Systeme, auch wenn sie nicht mehr dem Gemeinwohl dienen, sondern vor allem den Interessen der Mächtigen. Politische Steuerung gelingt nicht mehr durch Zwang, sondern durch Gewöhnung.

Auf persönlicher Ebene bedeutet das: Viele Menschen fühlen sich zwar als Handelnde, sind aber Getriebene. Sie definieren ihr Leben über Besitz, Karriere, Anerkennung – und verlieren dabei oft den Kontakt zu sich selbst. Die frühen Bindungsdefizite, die schon in den ersten Lebensjahren angelegt wurden, verstärken dieses Muster. Wer in sich keine Sicherheit findet, sucht sie umso mehr im Außen – im Konsum, in Statussymbolen, in der Zugehörigkeit zu Mehrheiten.

So wird Fremdbestimmtheit zum unsichtbaren Alltag. Und genau darin liegt die eigentliche Tragik: Nicht Unterdrückung im klassischen Sinn hält den Menschen gefangen, sondern eine Mischung aus erlernter Anpassung und künstlich erzeugten Bedürfnissen. Was Russell bereits 1922 prophezeite, hat sich erfüllt – Bildung ist nicht mehr der Schlüssel zur Freiheit, sondern zum Funktionieren.

Rückkehr zur Selbstbestimmtheit

Bertrand Russell erkannte es bereits vor über hundert Jahren: Ausbildungssysteme sind nicht neutral, sie formen Menschen im Sinne der Mächtigen. Diese Diagnose gilt bis heute. Der Unterschied liegt nur darin, dass wir uns inzwischen so sehr an die Mechanismen gewöhnt haben, dass wir sie kaum noch bemerken.

Doch Bildung bleibt der Schlüssel – in beide Richtungen. Sie kann uns zu angepassten Zahnrädern machen, die brav funktionieren, konsumieren und gehorchen. Oder sie kann uns zu freien Persönlichkeiten heranreifen lassen, die denken, entscheiden und ihr Leben selbst gestalten. Der Unterschied hängt nicht allein von Lehrplänen oder Institutionen ab, sondern vor allem davon, ob wir uns der Prägung bewusst werden und den Mut haben, eigene Wege zu gehen.

Die entscheidende Frage lautet:
Möchtest du ein trainierter Konsument sein – oder ein freier Mensch, der selbst entscheidet, was er denkt und braucht?

Viele der Informationen in diesem Beitrag stammen aus dem Buch Die Leipzig Connection – Ursprung und Verbreitung der Erziehungs-Psychologie von Paolo Lionni und Lance J. Klass.
Das Werk erschien 1978 im Wiesbadener VAP – Verlag für Amerikanische Publikationen (ISBN 3-922367-71-2). Da der Verlag heute nicht mehr existiert, ist das Buch im regulären Handel nicht mehr erhältlich und nur noch antiquarisch oder in Bibliotheken zugänglich.

Im Folgenden möchte ich einige prägnante Textauszüge vorstellen:

Stimmen aus: Die Leipzig Connection

„Für Wundt war eine Sache nicht sinnvoll und verdiente keine Aufmerksamkeit, wenn sie nicht gemessen, quantifiziert und wissenschaftlich demonstriert werden konnte. Weil er keinen Weg sah, solches mit der menschlichen Seele zu tun, wich er dieser Frage aus und schlug vor, daß Psychologie sich ausschließlich mit Erfahrung statt mit metaphysischen Belangen befasse.“

„Demzufolge ist das Kind beispielsweise nicht fähig zur autonomen Kontrolle seiner Handlungen oder zur Entscheidung, in bestimmter Weise zu handeln oder nicht zu handeln: seine Handlungen sind vor-konditioniert und jenseits seiner Kontrolle, weil es ein Reiz-Reaktions-Mechanismus ist. Das Kind ist Reaktion.“

„Die Kinder erwarten, Erfreuliches und Erwünschtes zu bekommen, weil sie in der Schule gelernt haben, daß erfreuliches gut ist und unerfreuliches nicht gut ist. Das ist das Erbe der Reiz-Reaktions-Methodik des Unterrichtens, die in den USA von E. L. Thorndike entwickelt und an tausende von Lehrern weitergegeben worden war.“

„Der Schlachtplan war einfach. Hier war all das Rockefeller-Geld […] Die Lösung schien ein Monopol der Wohltätigkeit, in welchem große Summen aus dem Vermögen Rockefellers und anderer Industriebarone gesammelt und so verteilt würden, daß Herrn Rockefeller der Respekt und die Bewunderung jener Gesellschaftselemente garantiert würde, die ihm am meisten zusetzten.“

 

Auf das anfangs erwähnte Zitat von Bertrand Russell und das Buch, bin bei einem Podcast zwischen Ricardo Leppe und Raik Grave aufmerksam geworden. Dort wird auch über das Buch „Die Leipzig Connection“ gesprochen. Mein Beitrag ist lediglich ein kleiner Ausschnitt aus dem, was alles angesprochen wird.

Die verborgene Geschichte der Bildung – Warum Schule uns klein hält

Meine Empfehlung:

Schaut euch das Video auf jeden Fall an.