Militärische Aufrüstung, milliardenschwere Rüstungsprojekte, die Vorbereitung auf den „Ernstfall“ – all das wird plötzlich nicht nur als legitim, sondern als alternativlos dargestellt. Der Reflex: „Wir müssen uns verteidigen.“ Doch genau dieser Reflex ist es, den ich in diesem Beitrag hinterfragen möchte. Nicht aus Naivität. Sondern aus Verantwortung.
Der politische Reflex: Verteidigung um jeden Preis
„Wir müssen uns verteidigen!“ – kaum ein Satz wird so schnell geglaubt und so selten hinterfragt. Politiker rufen ihn ins Mikrofon, Medien greifen ihn auf, Menschen wiederholen ihn. Der Begriff „Verteidigung“ wirkt harmlos, edel, logisch. Doch gerade weil er so grundsätzlich zustimmungsfähig ist, wird er strategisch eingesetzt: als rhetorische Tarnkappe für militärische Aufrüstung, für Kriegsbeteiligung, für Eskalation.
Während der Begriff Frieden stets nach Erklärung verlangt, braucht „Verteidigung“ keine Begründung. Sie suggeriert Gefahr, Notwendigkeit, Pflicht. Wer sich verteidigt, ist moralisch im Recht. Dieser Denkreflex wird gezielt aktiviert, um in der Bevölkerung eine Haltung der Zustimmung zu erzeugen – zu Waffenlieferungen, zu Milliarden für Rüstung, zur Militarisierung des Denkens.
Der Preis der Zustimmung: Kinder fürs Schlachtfeld
Es geht längst nicht mehr nur um militärische Verteidigung, sondern um psychologische Mobilmachung. Eltern werden dazu gebracht, ihre Kinder als Soldaten zu sehen, auf den Ernstfall vorzubereiten, sie einzuschreiben in ein System, das sie opfert, wenn der Befehl kommt. Die gesellschaftliche Akzeptanz für diesen Wahnsinn wird nicht durch Zwang erzeugt, sondern durch die Vorstellung, man diene einer guten Sache.
Wer „Verteidigung“ sagt, ohne zu fragen, was verteidigt wird, wie und mit welchen Folgen, unterwirft sich einem fremdbestimmten Narrativ. Der Reflex verdrängt das Denken. Die Idee, dass man „sich verteidigt“, rechtfertigt plötzlich alles: Kinder an die Front. Milliarden für Waffen. Ein Klima der Angst. Und das Gefühl, im Recht zu sein.
Der Moment nach dem Krieg: Trauer im Kinderzimmer
Wenn der Krieg vorbei ist, wenn die Bomben gefallen sind und die politische Propaganda verstummt, bleibt oft nur noch Leere. Die Politiker, die zur Verteidigung aufgerufen haben, sitzen geschützt in Bunkern. Die Eltern, die geglaubt haben, sie müssten ihre Kinder opfern, sitzen in den Trümmern ihrer Wohnungen – vor einem zerbombten Kinderzimmer.
Das Titelbild zeigt ein digitales Motiv, das ich eigens für diesen Beitrag habe erstellen lassen: Ein leeres Kinderzimmer, zerstört. Ein Elternpaar blickt traurig hinaus. Der Text dazu: „Wir haben uns verteidigt. Um jeden Preis.“
Es ist ein Satz, der den Irrsinn entlarvt. Denn was ist das für ein Preis, wenn er das Leben der eigenen Kinder kostet? Welche Freiheit verteidigt ein Land, das seine Jugend in Schützengräben schickt? Wo ist der Gewinn, wenn alles was man über sein Leben hinweg aufgebaut hat, zerstört ist?
Selbstbestimmung statt Reflexgehorsam
Verteidigung ist nicht per se falsch. Aber sie darf kein Reflex sein. Kein Automatismus. Kein propagandistisch verpackter Befehl. Selbstbestimmtheit beginnt dort, wo wir aufhören, reflexhaft zu reagieren und anfangen, Fragen zu stellen:
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- Was genau wird verteidigt?
- Gegen wen?
- Mit welchen Mitteln?
- Und zu wessen Nutzen?
Kritisches Denken ist der erste Schritt zu echtem Frieden. Nicht Gehorsam. Nicht Angst. Sondern Bewusstsein.
Was bleibt – und was möglich ist
In Gesprächen über dieses Thema höre ich häufig Sätze wie:
„Was soll ich denn sonst tun? Mich einfach ergeben? Oder gleich erschießen lassen?“
Solche Reaktionen zeigen, wie tief das Bild vom heldenhaften Verteidigungskrieg verankert ist – und wie wenig Raum für Alternativen im öffentlichen Diskurs bleibt.
Genau hier setzt mein Buch an.
„Selbstbestimmtheit – Ein Credo für Frieden und Freiheit“ ist kein Aufruf zur Kapitulation. Es ist ein Plädoyer für reflektiertes Denken jenseits militärischer Automatismen.
Unter anderem beleuchte ich in einem Kapitel, wie Kriege überhaupt entstehen, wie gezielt Propaganda eingesetzt wird, um Zustimmung zu erzeugen – und warum echte Selbstbestimmtheit mit Krieg unvereinbar ist.
Dabei zeige ich Perspektiven auf, wie selbstbestimmte Menschen handeln können, ohne zu opfern – und ohne sich zu ergeben.
Wer bereit ist, vertraute Gedankenmuster zu hinterfragen, findet darin vielleicht keine einfachen Antworten – aber einen Kompass, der Frieden wahrscheinlicher macht.
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